NKZ Sommerfest: "Nachbarn kommen zusammen"

Von den Balkonen des NKZ hängen bunte Fahnen; die Enden sind am Zaun des Spielplatzes befestigt, der eigens für das Fest geöffnet wurde. „Hoffentlich bleibt er offen“, sagt eine Besucherin. Für die Erfüllung des Wunsches muss jedoch noch ein Bauzaun repariert werden. Der Spielplatz ist an diesem vorletzten Samstag im Juni schon mal probehalber offen – auf und um ihn herum treffen sich Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Aktive unter dem Motto „Nachbarn kommen zusammen“ beim NKZ Sommerfest.

Foto: Kiezreporterin QM ZKO

NKZ Sommerfest: "Nachbarn kommen zusammen"

Von den Balkonen des NKZ hängen bunte Fahnen; die Enden sind am Zaun des Spielplatzes befestigt, der eigens für das Fest geöffnet wurde. „Hoffentlich bleibt er offen“, sagt eine Besucherin. Für die Erfüllung des Wunsches muss jedoch noch ein Bauzaun repariert werden. Der Spielplatz ist an diesem vorletzten Samstag im Juni schon mal probehalber offen – auf und um ihn herum treffen sich Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Aktive unter dem Motto „Nachbarn kommen zusammen“ beim NKZ Sommerfest.

Foto: Kiezreporterin QM ZKO

Das Fest wurde über den Aktionsfonds gefördert und ist dem Engagement eines großen, vielfältigen Netzwerks zu verdanken, das ein bisschen an die bunten Fahnen erinnert. Das Netzwerk bündelt sich im Verein Kotti-Coop e.V. – einige der dort aktiven Bewohner*innen sind auch Teil von Kotti & Co. Sie hatten die Idee, ein Fest für die ganze Nachbarschaft zu veranstalten, die Projekte rund um das NKZ vorzustellen und über den Mieterrat und seine Aktivitäten zu informieren. Heute ist auf dem Platz viel los: Die Kinder wechseln zwischen Hüpfburg, Schminkstand, Buttonmaschine und Spielplatz. DJ Zoh und DJ Bino rappen hinter einer Bühne neben dem Klettergerüst „We love you, Kotti!“.

Foto: Kiezreporterin QM ZKO
Foto: Kiezreporterin QM ZKO

Mieterrat: Wie wollen wir morgen wohnen?

Wer was übernimmt, wurde im Vorhinein aufgeteilt – so steht zum Beispiel Ercan Yasaroglu vom Café Kotti am Grill und fragt: „Vegetarisch oder mit Fleisch?“. Aber bei diesem Verkaufsgespräch bleibt es nicht. „Ich rede hier mit den Nachbarn über alles Mögliche – auch darüber, was wir im Mieterrat besprechen“. Seit 35 Jahren lebt Ercan in Kreuzberg, seit dem letzten Jahrzehnt engagiert er sich am Kotti und möchte daran mitwirken, das nachbarschaftliche Netzwerk auszubauen. So auch im Mieterrat, der gewählten Interessenvertretung der Mieter*innen und Gewerbetreibenden im NKZ.

Foto: Kiezreporterin QM ZKO
Foto: Kiezreporterin QM ZKO

Aktiv auf die Nachbarschaft zugehen

Vor dem Spielplatzzaun stehen Infostände von Kotti & Co, der Camp Group gGmbH, die im Rahmen des Projektes „Gemeinsam.Sauber.Aktiv“ für Spielplatzpatenschaften werben, sowie von Fixpunkt e.V. Der Verein mit Angeboten für Drogengebrauchende – vor allem zur basismedizinischen Versorgung – ist im Kiez schon seit 25 Jahren aktiv. Zusätzlich wurde Fixpunkt e.V. 2017 vom Quartiersmanagement und dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit der [gemeinwesenorientierten Sozialarbeit am Kottbusser Tor](http://www.fixpunkt- berlin.de/index.php?id=100) beauftragt. „Wir gehen aktiver auf die Nachbarschaft zu und versuchen, Beschwerden im Bezug auf Drogenkonsum aufzunehmen. Gleichzeitig sensibilisieren wir Drogenkonsumenten für die Bedürfnisse der Anwohner“, erzählt Christine Förster. „Bei einem Projekt montags und dienstags im Aquarium erhalten Leute aus der Drogenszene individuelle Beratung. Dann gehen sie los und sammeln Konsumutensilien im öffentlichen Raum ein – beispielsweise auf Spielplätzen“. Laut Christine gebe es in der Nachbarschaft neben den Beschwerden auch viel Verständnis für Drogenkonsument*innen.

Und dann war es plötzlich still

Das nachbarschaftliche Netzwerk kann viel bewirken – beim Wetter hört es jedoch auf. Nach zwei Stunden bricht ein Regenschauer über das Fest herein, die Musikbühne muss abgedeckt werden, die Stände werden in Sicherheit gebracht. Doch viele machen sich nichts draus und sprechen unter dem Betondach über Ideen für das NKZ weiter: „Dieser Raum steht ohnehin leer. Ein Nachbarschaftsraum wäre doch toll“, sagt eine Bewohnerin. Bis es dazu kommt, sollte auch der Spielplatz wieder offen sein.